Aug-2015
InReach Explorer von Delorme
Jederzeit wissen wo man steckt, auch ohne Internet? Das geht mit vielen Geräten. Will man aber auch jederzeit erreichbar sein und Nachrichten schicken können, dann kommt man kaum um ein Satellitentelefon herum. Oder halt eben um ein Gerät, dass via Satellit kommuniziert.
Wir haben uns für den InReach Explorer entschieden. Ein kompaktes Gerät mit vielen Funktionen von DeLorme. Zwar kein Satellitentelefon, aber sonst hat es alles, was wir brauchen.
WAS ES TUT
Jede Menge. In erster Linie hält es die Positionsdaten fest. Gekoppelt mit dem iPad sieht man so auf einer Navi-Karte wo man steckt und je nach Software auf dem iPad auch wohin man will. Für das iPad ist auch die eigene Software von DeLorme erhältlich: Earthmate. Sie erleichtert einem die Bedienung des InReach. Die meisten Funktionen sind so über Earthmate abrufbar.
Nebst der normalen GPS-Funktion hat es aber einen viel wichtigeren Nutzen für uns. InReach sendet in Intervallen die Positionsdaten via Iridium zum Server von DeLorme. Dort werden diese auf einer Karte verarbeitet, die man öffentlich oder privat halten kann. Auf der Karte sieht man so ständig, wo sich jemand befindet. Wir haben die Karte privat gehalten, dazu aber mehr später.
Eine weitere wichtige Funktion ist das Versenden von Nachrichten, ebenfalls über Iridium. So sind wir theoretisch jederzeit erreichbar (InReach empfängt auch Nachrichten, wenn man die Adresse kennt). Das ist für uns ein guter Kompromiss zu einem Satellitentelefon. Telefonieren ist nicht unbedingt nötig (das kann InReach nicht), aber die Nachrichten sind halt schon gut. Auch die eingebaute SOS-Funktion welche wir zum Glück bisher nicht brauchten.
InReach Explorer hat noch ein paar andere Funktionen (Social-Media-Anbindung, Kompass etc.), die wir bis anhin allerdings nicht benötigt haben. Uns sind folgende Funktionen halt doch wichtiger:
GPS
Wie beschrieben: Wir haben InReach Explorer mit dem iPad und entsprechender Software gekoppelt. So können wir einerseits navigieren und andererseits die Tracks aufzeichnen oder Tracks nachfahren. Auf unserer Reise durch Albanien hat sich das bewährt.
Senden von Trackpoints
In einem 10 Minutenintervall sendet das Gerät die aktuelle Position an den Server von DeLorme, wo die Route auf einer Karte abgebildet wird. Während der Afrikareise stellen wir die Karte unseren Eltern und nahen Bekannten zur Verfügung. So können sie unsere Reise live mitverfolgen. Beim Testen der DeLorme-Karte sind wir aber auch schon verzweifelt. Uns dünkt, es sind etwas viele Funktionen eingebaut und nicht immer wird alles angezeigt wie es vorgesehen ist. Das kann aber auch an den Browsereinstellungen bei uns liegen.
Für alle anderen haben wir den Feed bei DeLorme angezapft und integrieren ihn auf einer eigenen Karte in unserem Blog. Die Integration ist eigentlich sehr einfach, wir wollten ihn aber ohne Detailinformationen und mit viertägiger Verspätung. Wenn man keine Ahnung von .kml-Dateien hat, dann ist das doch nicht ganz so trivial. Zum Glück hat uns hier ec3m unterstützt. Die „Fast-Live-Karte“ läuft jetzt ohne Probleme mit der gewünschten Verzögerung. Auch unsere Reise durch Afrika werden wir so zeigen.
Eben, gesendet wird alle 10 Minuten. Wenn man da etwas schnell fährt, dann nimmt man die eine oder andere Kurve doch sehr scharf. Zusätzlich zu diesen Track-Points zeichnet das Gerät noch alle zwei Minuten die Position auf. Diese Daten werden aber nicht via Iridium gesendet. Wenn man will, kann man aber – sobald Internet – InReach synchronisieren. Tut man das, wird auch die Route auf der Karte präziser. Zwei Minuten ist immer noch nicht alle Welt. Wenn man es sehr exakt haben will, dann muss man die Tracks anders aufzeichnen, zum Beispiel mit Galileo, direkt auf dem iPad. In den Pyrenäen haben wir das so gemacht, in Albanien haben wir darauf verzichtet. Wir denken, dass alle zwei Minuten ein Trackpoint ausreicht.
Senden von Messages
InReach Explorer ist eine Art Satellitentelefon ohne Telefon, also mehr ein Satellitenpager. Wir können Kurznachrichten im Stil von Tweets absetzen. An E-Mail-Adressen oder an Telefonnummern als SMS. In Albanien haben wir das getestet und es funktioniert einwandfrei. Auch die Kommunikation innerhalb von zwei InReach-Geräten ist möglich. So haben wir das Tembain-Team jeweils gut gefunden, ohne dass wir ständig Positionsdaten austauschen mussten. Jede Nachricht hat nämlich die aktuellen Koordinaten angehängt. Die Zeichenzahl der Nachrichten ist leider beschränkt, aber damit können wir gut leben. Das Tolle daran: Wir können von überall unseren Blog mit Kurznews füttern, auch wenn wir kein Internet haben. In Verbindung mit dem Plugin Postie funktioniert das sehr gut.
Kosten
Wir haben unser InReach direkt bei DeLorme bestellt. Mit Zoll und allem kommt man da auf fast 500 CHF. Was aber immer noch günstiger als ein Satellitentelefon ist. Danach gibt es verschiedene Preispläne, die eigentlich ganz ähnlich wie bei einem Handy-Abo sind. Je mehr man bezahlt, umso mehr Nachrichten hat man zur Verfügung.
Die genauen Preispläne seht ihr auf der Seite von DeLorme.
FAZIT
InReach Explorer ist ein tolles Gerät, auch wenn nicht gerade günstig. Wer aber auch ohne Mobilfunknetz erreichbar sein will und nicht gerade ein Satellitentelefon benötigt, der ist mit dem InReach gut bedient. Die Zusatzfunktionen wie der Kartenfeed sind sehr nützlich oder zumindest eine nette Spielerei. Neben Gannet selbst ist das InReach eines der wichtigsten Geräte, das wir dabei haben. Es hat deshalb auch einen Namen verdient. Wir nennen sie Ingrid (dank einer Autokorrektur von Apple).
PRO
+ nützliche Funktionen
+ robustes Gerät
+ individuelle Preispläne nach Budget und Funktionsumfang
+ koppeln mit anderen Geräten möglich (besserer Zugriff auf Funktionen)
+ sieht cool aus (knuffig und etwas old school)
CONTRA
– Eingabe über das Gerät selbst ist etwas knifflig
– Beschränkte Zeichenzahl bei Nachrichten
– Kartenseite von DeLorme könnte etwas intuitiver sein
Gekauft bei: DeLorme
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