04
Mrz-2016

Von Barbas durch das Nomansland zu Tracks nach Atar

Dann war es soweit. Früh aufstehen und ohne Frühstück vom Hotel auf zur Grenze. Cirka nach einer Stunde Fahrt waren wir da. Zu früh. Die Grenze war noch geschlossen. Also warten. Nach der marokkanischen Grenzöffnung ein kurzer Check durch Fifi und wir fuhren durch das Nomansland zur mauretanischen Seite. Was für eine Strecke. Rund drei Kilometer übelste Piste, hindurch zwischen unzähligen Schrottautos, die da einfach abgeladen werden. Das Land gehört ja keinem, also ist auch nichts mit dem Zoll zu wollen. Wenn Gannet jemals serbelt, fahren wir wohl dahin zurück. Hinstellen und gut ist. Eine einziger Schrottplatz.

Dann die mauretanische Grenze. Auf Anraten haben wir einen Schleuser genommen. Es soll so schneller gehen. Naja, wir wissen es nicht. Kontrolle da. Kontrolle hier. Fahrzeugpapiere prüfen. Auto durchsuchen. Versicherung kaufen. Kontrolle wieder hier und schon sind vier Stunden um. Wohlgemerkt, noch immer ohne Frühstück. Das Beste am Ganzen: Unsere Visa aus der Schweiz waren nicht gültig. Nicht biometrisch und Mauretanien ist seit Anfang Februar technisch auf dem neusten Stand. Also mussten wir nochmals je ein Visa kaufen. Mauretanien wird mit Sicherheit das mit Abstand teuerste Land was Visa betrifft. Was soll’s? Zurück fahren in die Schweiz wollten wir nicht.

Ursi musste an der Grenze übrigens unsere Route bis ins Detail angeben. Also jedes Kaff, an dem wir vorbei wollten. Man würde uns überwachen, zur eigenen Sicherheit. Toller Service. Gleich nach der Grenze hatten wir die Wahl: Nach Nouadhibou, wie es die Meisten machen oder nach Osten Richtung Atar der Eisenbahnlinie entlang. Wir zögerten nicht lange: Osten. Wir fanden ein paar Kilometer Landeinwärts eine wunderschöne Düne, an der wir für die Nacht Rast machen konnten. Traumhaft. Von da aus sahen wir auch das erste Mal den Zug. Ein gewaltiger Strich in der Landschaft. Unendlich lang einfach. Ein genialer Anblick in der Wüste. Am nächsten Tag hatten wir noch mehrmals das Glück, den Zug zu sehen. Die Piste führt alles entlang der Zuglinie: über Pisten oder Wüstensand und Dünen.

Ziel der Reise war Ben Amira. Ein schwarzer Monolith fast am Ende der Strecke. So verlassen der Weg dahin auch ist, nichts geht hier ohne Polizeikontrollen. Es waren mehrere auf dem Weg und alle wirklich sehr freundlich zu uns. Schön, dass man so behandelt wird, Heiko hat das etwas anders erwartet und ist bisher positiv überrascht. Keine Frage nach Geschenken, keine aufwändige Suche nach Mängeln. Stift und Zigis haben wir trotzdem liegen lassen. Aber sehr gerne, es wäre auch ohne gegangen.

Dann Ben Amira. Wow. Ein geniales Plätzchen zwischen Baum und schwarzem Ding. Über 600 Meter hoch und mitten in der Wüste. Beeindruckend. Bisher jedenfalls (in Städten waren wir noch nicht) ist Mauretanien abgesehen vom mühsamen Grenzübertritt eine Reise mit dem 4×4 wert.

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