09
Jun-2016

Gannet-Cargo von Lome nach Libreville

Togo, Unterwegs   /  

20160531-IMG_2869Wer sein Auto von Togo nach Gabon verschiffen will, sollte sich auf ein Drama mit mehren Akten gefasst machen. Bei uns lief das jedenfalls nicht ganz so reibungslos, wie man sich das vorstellt (Auto auf Schiff, Schiff weg, Auto wieder von Schiff runter).

Wir haben uns für Grimaldi entschieden. Für diese Etappe wurde uns Grimaldi von mehren Seiten empfohlen, gerade auch, weil es sich um Roll-on-Roll-off-Schiffe handelt (also RoRo). Wie auch immer, so haben wir das gemacht:

Dienstag,  24. Mai, bei Grimaldi auftauchen und fragen, ob wir auf das Schiff vom 6. Juni können? Kein Problem. Es bleibt genügend Zeit, alles zu organisieren. Am Mittwoch fuhren wir dann zur Gabonbotschaft um ein Exportschreiben zu organisieren. Das braucht man, damit man das Fahrzeug in Libreville vom Hafen holen darf. Warum auch immer. Wir hatten das Schreiben nach dem zweiten Anlauf in den Händen, da der erste Wurf noch Fehler enthielt. Naja, auch der Zweite ist nicht astrein aber wird schon gehen. Dann war Wochenende mit Nichtstun angesagt.

Am Montag wäre der Tag für die Frachtpapiere gewesen. Fehlanzeige. Stattdessen die Frohe Botschaft von Grimaldi, dass das Schiff nicht bis Libreville fährt und die Ladung in Dakar löscht. Doof. Das nächste Schiff käme dann am 10. Juni und wäre irgendwann nach dem 20. Juni in Libreville. Leider etwas spät für unser Visa aber es blieb uns keine Wahl. Das Gute daran, wir hatten genügen Zeit für die Frachtpapiere. Nachmittags dann die Mail von Grimaldi, dass es auch ein Schiff am 1. Juni gäbe, dieses sollte am 6. Juni ankommen. Die Grande Francia. Toll. Guter Zeitpunkt, allerdings äusserst knapp. Und zudem läuft unser Gabonvisa erst ab dem 10. Juni. Das heisst: Gannet kommt vor uns an. Wir nahmen das Risiko in Kauf.

Die Frachtpapiere mussten wir am Dienstag machen und dann auch gleich Gannet für den Hafen abliefern. Also rein ins Taxi und in den Stadtteil von Lome, wo die Papiere ausgestellt werden. Eigentlich eine kurze Sache. Dumm nur, dass es da kein Büro gab. Nach zwei Stunden Suchen schickten wir den Taxifahrer weg, telefonierten hin und her mit Grimaldi. Wieder Fehlanzeige. Wir fragten im Quartier rum, niemand kannte das Büro. Nach drei Stunden dann die Erlösung: Zwei Angestellte winkten uns von der gegenüberliegenden Strassenseite zu. Das Büro. Weder angeschrieben noch sonst irgendwie kenntlich gemacht. Wir bekamen die Papiere. Zwischendurch immer mal wieder das Telefon von Grimaldi, dass sie Gannet brauchen. Ja wie denn? Wir sassen in einem anderen Stadtteil von Lome und Gannet war alles andere als bereit für das Schiff. Ausserdem hatte man am Abend zuvor noch abgemacht, dass das Auto erst am Mittwoch abgegeben werden sollte. TIA. So schnell können sich Pläne hier ändern. Man wird nur nicht enttäuscht, wenn man keinen Plan hat.

Oh Mann. Mittags zurück in die Unterkunft und Gannet ausmisten und das mitten in der prallen Sonne. Teures Material raus und alles andere sehr gut verstauen. Gegen drei Uhr fuhren wir wieder zu Grimaldi und von da gleich zum Hafen, wo wir Gannet hoffentlich nicht das letzte Mal sahen. Mit doch etwas einem schlechten Gefühl übergaben wir Gannet mit einem Schlüssel unserem Agenten in Lome und sahen ihn in das Hafengelände fortfahren.

Update folgt.

Unsere Kosten bisher in Lome:

  • Schreiben von der Gabonbotschaft: 50 000 CFA
  • Frachtpapiere: 21 000 CFA
  • Administration von Grimaldi: 250 000 CFA
  • Fracht: 470 000 CFA

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