Jul-2016
Angola: Liebe auf den zweiten Wechselkurs
Eines der teuersten Länder der Welt. Landmienen vom Krieg und korrupt. Eigentlich wollten wir durch Angola so schnell wie möglich durchfahren. Eigentlich. Letztendlich fanden wir es sehr schade, dass wir nur ein 15-Tage-Transitvisa erhalten haben. Angola ist wunderschön, atemberaubende Landschaften und die Polizei ist äusserst freundlich zurückhaltend. Aber der Reihe nach.
Unsere letzten CFAs wechselten wir an der Grenze in Kwanzas. Der Kurs des Händlers dünkte uns falsch. Er wollte uns das Dreifache des offiziellen Kurses geben. Wir korrigierten ihn. Ein Fehler. Der Schwarzmarktkurs liegt tatsächlich so hoch. Im Land selber wechselten wir dann Dollars und Angola wurde somit zu einem der günstigsten Länder unserer Reise.
Campingplätze gibt es in Angola kaum. Also schliefen wir meistens in Wildcamps, ausser in Luanda (auf dem Yachthafen) und Lobito (neben einer Strandbar). Beim ersten Camp hatten wir einen Pitch Black-Moment. Sobald die Sonne unterging, überfielen uns tausende von Moskitos. Keine sehr angenehme Situation, in der auch jedes Mosikitospray seinen Dienst verweigert. Wir mussten ins Zelt unter das Netz flüchten. Je weiter wir südlich fuhren, umso trockener und Moskitofreier wurde es. Dafür kamen dann die Wildbienen, die hinter unserem Trinkwasser her waren. Wir haben es ihnen verständnisvoll verziehen – zumal sie auch nicht angriffslustig waren – und sind weiter gefahren.
In Luanda trafen wir Mantoco aus Deutschland, seit längerer Zeit unterwegs und noch lange darüber hinaus. Auch die Australier trafen wir wieder. Es kam aber noch besser. Eine Gruppe Expads, selbst ehemalige Overlander, nahm sich uns an und verpflegte uns über ein Wochenende lang in einem Beachcamp. Einfach so, weil sie Overlander mögen. Und wir mögen sie
Entgegen der ursprünglichen Planung wollten wir unbedingt länger in Angola bleiben. Also reizten wir die 15 Tage aus und fuhren im Süden durch die Wüste Angolas. Traumhafte Landschaften, aber leider nur sehr wenige Tier. Der Krieg hat offenbar seine Spuren hinterlassen. In der Wüste begegneten wir auch das erste Mal den Himbas. Einheimische, die wohl allesamt eine Modelkarriere starten könnten.
Die Polizei hat uns jeweils die ganze Fahrt über durchgewunken. Eine Abwechslung zu den Ländern zuvor. Keine Suche nach einem fehlerhaften Dokument, keine lange Diskussionen für irgendeine Maut.
Die Grenze zu Namibia überquerten wir in Ruacana. Ein kleiner, sehr gelassener Übergang. Wir erreichten Namibia, was wir lange ersehnten, und waren dann doch enttäuscht, dass wir nicht länger in Angola bleiben durften.
Fazit: Angola – immer gerne wieder.
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