Aug-2015
Südalbanien und Rückfahrt
Es war eine schöne Reise durch Albanien. Wir haben viel erlebt und würden wohl jederzeit wieder gehen. Hier ein paar Eindrücke von unserem Trip. Die komplette Strecke seht ihr übrigens auf unserer Karte. Zusätzliche Fotos in der Galerie.
31.07. – 6.08.2015 Der Süden
Von Berat wollten wir nicht direkt an den Strand fahren, an dem wir uns wieder mit Tembaine verabredeten. Sondern noch etwas Rumpelpiste hinter uns bringen. So zogen wir Richtung Süden los. Die Fahrt ging auf guter Piste an schönen Landschaften vorbei und wir legten gemütlich unsere Strecke zurück. Bis wir so langsam mal Hunger bekamen… Das war zum Glück nicht weit weg von einem Restaurant. Der Besitzer blockierte, als wir vorbeifahren wollten, schon die Strasse und lotste uns in eine Parklücke (oder Halt auf der Strasse). Dann stand er an der Tür und machte sie auf. Alles etwas zu aufdringlich. Eigentlich hätte es uns bereits da suspekt vorkommen müssen. Nachdem er mehreren Personen angerufen hatte, um jemand mit Englischkenntnissen aufzutreiben um uns fragen zu können was wir den essen wollten, konnten wir dann auch nicht mehr nein sagen. Also mal etwas Hähnchen, Fritten und Salat bestellt und dann warten. Das Essen kam wirklich fast nicht mehr. Dafür der Besitzer mit Raki. Obwohl wir gesagt hatten, wir wollen keinen. Schlussendlich hat uns der ganze Spass 4000 Leke (etwa 30 Euro) gekostet. Voll die Abzocke, das war nicht mehr als 2000 Leke wert. Aber da wir schon so viel Zeit verloren hatten und eigentlich nur noch dort weg wollten, haben wir bezahlt und gingen. Das war das einzige Mal, dass wir einen zu hohen Preis bezahlt hatten in Albanien. Sonst waren die Albaner sehr nett, zurückhaltend, hilfsbereit und höflich.
Etwas mürrisch fuhren wir weiter. Naja, so ist es halt. Nun einfach ab an den Strand, nach Palasë. Das letzte Stück vor dem Strand war von der Landschaft sehr spannend. Da fuhr man von Dukat i Ri recht steil hoch durch ein waldiges Tal, welches mit vielen Hotels Gäste einlud etwas Höhenluft zu geniessen. Sobald der Pass jedoch erreicht war, ging es eine Serpentine runter durch eine Landschaft die karger nicht sein könnte. Von da aus sahen wir auch schon unser Ziel. Tembaine stand schon am Strand. Ein freudiges Wiedersehen mit Geraldine, Michael und den Kindern mit einem Austausch über die bis anhin gewonnenen Erfahrungen über Albanien.
Den nächsten Tag blieben wir auf dem Strand im Sand Es war heiss, aber das Meer lud zum in den Wellen schwimmen ein. Andere Tagesgäste kamen und gingen. Einige kamen auch mit ihren Fahrzeugen auf den Strand. Für einen Range Rover Sport mit Slick-Reifen ein eher ambitioniertes Vorhaben. Das hat er dann auch gemerkt. Wir konnten das erste Mal unsere Maxtrax testen, an einem Range Rover. Alles gut gegangen. Die anderen Strandgänger, die ihren Wohnwagen mit einer G Klasse auf den Sand zogen, liessen wir bei der Abreise etwas arbeiten. Wir hätten sie zwar mit der Winde rausziehen können (15 Minuten), fanden es aber besser zuzuschauen (vier Stunden). Zwei Nächte am Strand, das reichte. Wir fuhren wieder los ins Landesinnere. Entlang eines Bergbaches. Oder Baches halt. Das Wasser schien uns sauber genug, um unsere Wasserbestände aufzufüllen. Allerdings nicht Trinkwasser. Als Camp fanden wir ein Platz an einem Fluss, wunderschön. Zuvor scheiterten wir an der Flussüberquerung. Wir fuhren auf dem Flussbett rum, fanden aber keine geeignete Stelle zur Überquerung. Also Camp am Ufer mit doch eher knappem Trinkwasser.
Der nächste Tag hatte es in sich. Wir sind einem Track nachgefahren, der wohl schon eine Weile nicht mehr benutzt wurde. Es begann relativ harmlos (übrigens wieder mit Bad im Fluss) und wurde dann doch eher kritisch. Umkehren war irgendwann keine Option mehr – zumal es auch viel zu schmal zum Wenden war und wir schon ein ganz ordentliches Stück im Berg hingen. Also weiter. Und weiter. Und uff. Wir mussten dann doch eine Pause einlegen und den Weg zu Fuss besichtigen. Nach ein paar Diskussionen entschieden wir uns zur Weiterfahrt, allerdings mit weniger Gewicht auf dem Dach. Die Kiste musste runter um den Schwerpunkt zu verlagern. Rechts ging es runter und die Piste war rutschiger Schotter. Oh Mann, das hat uns ein paar Jahre von unserem Leben gekostet. Wir waren wirklich sehr froh, als wir wieder Asphalt unter den Rädern hatten. Entschädigt wurden wir mit einem Camp an einem Bergsee. Da hat Albanien-Tourismus aus dem Vollen geschöpft. Ziegenherde, Kuhherde, wieder Ziegenherde und dann Schafherde etc. Sehr cool. Auch ein Hirtenbild konnten wir machen. Er sass unter einem Baum und sah so aus, als würde er dafür bezahlt werden. Höchst professionelle Pose unter malerischem Himmel. Grandios. Da störte uns der Regen auch nicht mehr.
Am nächsten Tag schon eher. Wir fuhren wieder durch ein Gewitter nach Gjirokastra. Eher aus Versehen, weil wir einen Anhalter mitnahmen und ihn nicht einfach an einer Kreuzung raus lassen wollten. Also brachten wir ihn nach Gjirokastra und es hat sich auch für uns gelohnt. Gutes Essen, hübsches Städtchen. Anhalter nahmen wir übrigens drei Mal mit, auch wenn wir wenig Platz hatten. Naja, einmal war es noch in Kroatien ein Fahrradfahrer mit Panne. Von Gjirokastra fuhren wir über Syri i Kaltër wieder an die Küste. Syri i Kaltër ist eine faszinierende Quelle, aber etwas touristisch überlaufen.
An der Küste blieben wir wieder zwei Nächte auf einem guten Camping in Ksamil. Baden im Meer, gut essen (und wohl der beste Eiskaffee unseres Lebens von der Campingbesitzerin). Der Ksamil Caravan Camping ist übrigens super. Sehr nette Leute da.
7.07. – 8.08.2015 Die Rückfahrt
Nun waren unsere Albanienferien auch schon wieder zu Ende. Wir fuhren weiter Richtung Süden nach Griechenland. Natürlich nicht ohne unsere letzten Lek noch für eine Reinigung von Gannet zu benutzen. Vorbei an Igoumenitsa trafen wir wieder das Tembaine-Team an einem Strand. Ein guter Platz zum Stehen und natürlich tolles Meer zum Schnorcheln. Da blieben wir eine Nacht und fuhren dann gemeinsam zurück nach Igoumenitsa, wo wir unsere Fähre nach Ancona hatten. Da wir nicht mehr den ganzen Weg auf dem Landweg machen wollten, schien uns die Fähre eine gute Wahl. Wir haben sie unterwegs online (eben, albanische SIM) gebucht. Die Fähre ging über Nacht und erreichte Ancona tags darauf, leider erst um 16 Uhr. Von da an: Strecke machen. Bis kurz vor der Schweiz fuhren wir noch im Konvoi (Tembaine blieb da auf einem Camping), danach alleine bis nach Hause. Wegen Stau am Gotthard dauerte das bis drei Uhr morgens. Macht aber nichts. Wir kamen heil an.
Fazit
Albanien ist auf jeden Fall eine Reise wert, wenn man mit einem Offroad-Fahrzeug unterwegs ist. Alles in allem haben wir sehr viel erlebt, die Menschen sind sehr nett und hilfsbereit. Tolles Land, tolle Reise. Gerne mal wieder.
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