Mrz-2016
Von Atar über das Hinterland an die Grenze
Was für eine Strecke. Anstatt für den Weg zur Küste haben wir uns für das Hinterland entschieden. Also von Atar etwas weiter östlich und dann in Richtung Süden zur Grenze. Das war die längste Etappe bisher mit vier Wildcamps in Folge. Es hat sich gelohnt. Erst ein kleiner Abstecher über ziemlich übles Wellblech nach Chinguetti. Eigentlich wollten wir nur diese Schlaufe machen und dann zurück an die Küste. Auf dem Weg nach Chinguetti dann aber der Entscheid, im Hinterland an die Grenze zu fahren und uns die Küste von Mauretanien zu schenken.
Erst kam ein kurzes Stück Wüste und die Luft musste runter. Da haben wir auch gemerkt, dass mit einem Pneu etwas nicht stimmt. Er verlor Luft. Wenig zwar aber genug um zu nerven. Wie sich später herausstellte, haben wir uns bereits in Atar einen Nagel eingefangen. Gesehen allerdings erst im Senegal, da haben wir ihn dann auch repariert.
Die Wildcamps nach Tidjikja waren grossartig. Keine Menschenseele im Umkreis von mehreren Kilometern. Hin und wieder Wüste, sonst Schotter. An einem Tag begegneten wir einem einzigen Fahrzeug innerhalb von sechs Stunden Fahrt. Wir mussten den freundlichen Mauretaniern aus dem Sand helfen. Es war eine nette Begegnung. Überhaupt hatten wir eine gute Zeit in Mauretanien: freundliche Menschen, mehr oder weniger freundliche Polizeikontrollen. Und von Letzterem hatten wir einige. Insgesamt mussten wir rund dreissig Fiche (Papier mit allen Personalien) in Mauretanien abgeben. Zum Glück haben wir in der Westsahara nochmals Fiche kopieren lassen.
Sobald man südlich an die Grenze zu Senegal stösst, wechselt die Umgebung sehr stark. Die Wüste wird plötzlich durch sehr intensiv kultiviertes Land abgelöst. Der Senegal River, welcher hier die Grenze zwischen den beiden Ländern bildet, bringt somit auch ein neues Klima mit sich und der Abschnitt ist nun sehr stark besiedelt. Was das Wildcampen zwar zu einer grösseren Herausforderung als in der Wüste macht, aber trotzdem nicht unmöglich ist.
Das letzte Wildcamp hatten wir 8 km nördlich von Diama, dem Grenzübergang zu Senegal, gemacht. Wir haben uns für den Übergang in Diama entschieden, weil an dieser Grenze viel weniger los ist als in Rosso. Der Übertritt geht dort eigentlich recht entspannt und ein Schleuser ist auch nicht nötig. Alles in Allem sehr viel angenehmer als die letzte Grenze und mit 2 Stunden auch bedeutend schneller.
So sind wir nun gut in Senegal angekommen. Wir werden Mauretanien mit den wunderschönen Wüsten und freundlichen Menschen vermissen. Entgegen allen Reisewarnungen, welche wir für dieses Land gelesen haben, hatten wir uns dort immer sehr sicher gefühlt. Wir würden auf alle Fälle wieder diese Strecke fahren.
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