Apr-2016
Elfenbeinküste: Visa Hunt in Crazy Town
Die Elfenbeinküste. Da begann der Dschungel wirklich. Ein sehr undramatischer Grenzübertritt von Mali mit sehr freundlicher Polizei. Und dann: Dschungel. Bis Yamassoukro einfach nur Dschungel. Zum Glück haben wir eine kleine Einfahrt für unser Camp gefunden. Nahe an der Strasse aber durch das Dickicht super abgeschirmt. Das war das Camp vor Yamassoukro.
Die Elfenbeinküste ist nicht gerade für ihre Campings berühmt. Auch in Yamassourko hatten wi Mühe und kamen schliesslich in einem Hotel unter. Macht ja nichts, für eine Nacht. Die Leute hingegen sind top. Alle waren sehr freundlich und hilfsbereit. Mit dem Highlight in Abidjan. Wir würden die Stadt jedem für einen Besuch empfehlen. Nur nicht selber zu fahren. Das ist Madness. Oder wir wir nach mehreren Visafahrten die Stadt liebevoll nannten: Crazy Town. Der Verkehr ist atem(be)raubend. Die Lastwagen stinken und der Verkehr ist ordentlich dickflüssig. Smog. Und wer den Grösseren hat, gewinnt meist auch den Vortritt.
In Abidjan sind wir in einem Apartment untergekommen. Dort konnten wir relativ sicher Gannet parken und wir hatten Küche, Klimaanlage (dringend nötig) und eigenes Bad. Eigentlich fühlten wir uns da fast schon wie Zuhause.
Der Visa Hunt: Teil 1
Dienstag: Der erste Tag war ernüchtern erfolglos. Ghana meinte, wir würden kein Visa bekommen und Nigeria hat uns ebenso abgekanzelt. Bei letzterem war Hopfen und Visa verloren. Ghana wollten wir aber versuchen. Die Alternative wäre nur wieder zurück fahren gewesen oder innerhalb von zwei Tagen durch Ghana mit einem Transitvisa heizen.
Mittwoch: Erst mal nach Togo. Dort erhielten wir absolut unkompliziert ein fantastisches Visa: drei Monate, multiple Entries. Togo wird ab jetzt also unser Safe Spot.
Donnerstag: Kamerun. Wir hatten uns da auf ein leichtes Spiel eingestellt. Hui nein. Man hat uns ordentlich zu verstehen gegeben, dass wir kein Visa für Kamerun erhalten, sofern wir nicht Residents von der Elfenbeinküste sind. Da wir grad keine Einbürgerung vorhatten, war für uns dieses Visa vorerst auch erledigt. Ein Tag der Ernüchterung. Aus administrativer Sicht völlig nutzlos.
Freitag: Ghana. Wir hatten es mittlerweile geschafft, mehrere Einladungsschreiben für Ghana zu organisieren. Mit einem Brief, der auf die Tränendrüse drückt, stellten wir unseren Antrag. Also Ursi machte das. Und liess sich vertrösten auf fünf Tage später.
Warten am Strand
Was macht man in so einem Fall? Urlaub am Strand. Wir verliessen unser Apartment und fuhren nach Jacqueville. Dort schlugen wir unsere Zelte auf und nutzten die Gelegenheit, Gannet ordentlich zu entschlacken. In fünf Tagen mussten wir uns irgendwie beschäftigen, also die Konzeptänderung. Alles weniger, damit wir auch die Regenzeit überstehen können. Es musste mehr Ordnung her.
Der Visa Hunt: Teil 2
Mittwoch: Nach fünf Tagen am Strand dann zurück nach Crazy Town. Dort schauten wir erst bei Benin vorbei und holten alle nötigen Formulare für den Antrag. Dann zu Ghana, wo wir zwei Stunden vor der Botschaft „campierten“. Abholzeit war halt etwas später. Und dann, oh Wunder, wir hatten ein ordentliches Visa in den Händen. Kaum zu kriegen in der Elfenbeinküste, umso grösser die Freude. Nochmals danke an alle Helferlein aus der Schweiz und Ghana.
Donnerstag: Benin. Ursi stellte wieder den Antrag und das Visa erhielten wir Gleichentags. Sofern wir eine Hotelreservation vorweisen könnten. booking.com half uns dabei. Abholtermin war 13 Uhr, Ursi hat eine Stunde lang in der Reihe gesessen, während Heiko Gannet hütete. Der Schalter öffnete halt erst 14 Uhr. Wie auch immer, wir hatten ein Visa.
Freitag: Zweiter Versuch Kamerun. Gleiche Geschichte vom Visamenschen: No Visa. Wir wollten also den Botschafter persönlich sprechen. Der war allerdings nicht im Haus und man vertröstete uns auf Montag. So lange wollten wir nicht mehr in Abidjan bleiben. Off to Ghana.
Wir haben die Zeit in der Elfenbeinküste sehr genossen und auch Crazy Town lieben gelernt. Das Essen war sehr lecker, vor allem das Poulet Braissé, das Bier immer kühl und freundlich serviert und die Menschen sehr herzlich zu uns. Jederzeit wieder, aber erstmals müssen wir nach Südafrika kommen.
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