Mai-2016
Ausflug zum Fetischmarkt in Lomé
Tierkadaver, Schmuck und ein Feticheur: Der Feitschmarkt in Lomé mufft etwas nach Tod, ist aber trotzdem ein spannender Ausflug wert. Wir waren da bei unserem letzten Togobesuch, noch bevor die nigerianische Botschaft in Benin unseren Nigeriaplänen ein Ende bereitete.
Voodoo ist besonders in Benin noch weit verbreitet. Der grösste Markt für Fetischartikel soll aber in Lomé sein. Das mussten wir einfach sehen. Heiko war vor rund fünfzehn Jahren bereits einmal da, lange her genug, um wieder alles vergessen zu haben. Also schnappten wir uns zwei Mopedfahrer und rollten mehr oder weniger sicher durch den Verkehr zum Markt.
Für einmal überraschend: Am Markt hatte es klare Preisschilder für den Eintritt. Pro Person und Kamera so und so viel CFA. Erfrischend transparent. Im Markt führte uns ein Guide durch die verschiedenen Fetischartikel und erklärte deren Anwendung. Etwas gruselig das Ganze. Er versicherte uns aber, dass es nur „weissen Voodoo“ gäbe. Glück gehabt. Gruselig blieben all die Tierkadaver trotzdem. Hin und wieder verlangte er, dass wir mit den Kadavern für ein Foto posierten. Taten wir, wenn auch eher etwas zögerlich. Ganz wohl war uns dabei nicht. Da half auch nicht, dass er uns erklärte, dass alle Tiere eines natürlichen Todes gestorben sind und von überall her hierhin gebracht werden. Naja, kann man glauben, muss man aber nicht.
Nach der Führung gab es noch einen Besuch bei einem Feticheur, der uns in den Voodoo einweihte, natürlich sprach er nur die einheimische Sprache – unser Führer übersetzte. Es wirkte alles etwas zu perfekt inszeniert und wir waren uns sicher, dass sich unser Guide mit dem Feticheur je nach Tag abwechselt. Zumal die „Praxis“ nebenan mit dem Namen unseres Guide angeschrieben war. Aber das macht ja nichts. Wir fanden es spannend und verliessen den Feticheur wieder mit je einem individuellen Reisefetisch (aus Holz, es hängt kein Kuhkopf an Gannet).
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