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Mrz-2017

Ein paar Tage auf Qeshim bei Hoseyn

Iran, Unterwegs   /  

Iran. Kaum sind wir auf dem Festland, sind wir auch schon wieder reif für die Insel. Oder besser gesagt: Qeshim. Aber von vorne. Wir kamen an einem Freitag in Bandar Abbas an. Das ist doof, wenn es sich um ein islamisches Land handelt. Noch doofer, wenn das Land noch unter Sanktionen leidet. Wir hatten keine Chance am heiligen Freitag Gannet aus dem Hafen frei zu bekommen. Der Zoll war zu. Wir verschoben das Projekt deshalb auf Samstag und schliefen in einem Hotel in Bandar Abbas. Nur zahlen konnten wir dieses am Freitag noch nicht. Alle Wechselstuben waren geschlossen und die Automaten akzeptieren hier keine westlichen Geldkarten. Also bezahlten wir am Samstag nach dem Geldwechsel und lebten Freitag Abends auf Pump.

Gannet konnten wir gleichentags aus dem Hafen fahren. Allerdings erst nach rund sieben Stunden.   Das war doch absoluter Rekord für einen Grenzübertritt. Und so einen administrativen Aufwand hatten wir noch nie erlebt. Na egal, wir fuhren ziemlich direkt auf Qeshim. Mit der Fähre rüber und dann erkundigten wir die Insel von Guran aus. Wir landetet per Zufall in einem Rural Home Stay bei einer genialen Familie. Hoseyn, seine Frau und Brüder bewirtschafteten uns die ganze Zeit über. Leckeres Essen, viel Tee, Gesang und eine improvisierte Werkstatt für Gannet (mehr dazu später). Von hier aus haben wir die Sehenswürdigkeiten der Insel „abgefahren“. Die grösste Salzhöhle der Welt (sagen die Iraner), tiefe Schluchten, einen Mangrovenwald und die typisch iranischen Holzboote. Einziges Problem: Unser Farsi ist schlecht und Hoseyn spricht kein Englisch. Wenn also sein Bruder Ibrahim nicht da war, konnten wir uns kaum verständigen. Beziehungsweise, wir wurden gemästet, weil wir einfach bei der Essensbestellung ja sagten. Trotz der Sprachbarriere war es ein genialer Aufenthalt. Ein Lächeln gilt halt universell.

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